Software

CMS

Content-Management-System


Web-Content-Management-System (WCMS)

Das ist die fachlich korrekte Bezeichnung. Sagt aber keiner, weil selbst die kürzere Bezeichnung schon sehr lang ist. Wird wohl der Grund sein, weshalb sich die englische Abkürzung „CMS“ etabliert hat. Wesentliches Merkmal eines CMSs ist die Trennung von Inhalten (Content), Datenstruktur und Design (Layout) sowie die Möglichkeit der Zugriffssteuerung (Benutzerverwaltung).

Leicht bedienbare Website

Ein CMS verknüpft alle Webseiten automatisch korrekt zu einem oder mehreren Menüs, sorgt also auch für eine übersichtliche Seitennavigation. Deshalb sind mit einem CMS erstellte Webauftritte meist sehr leicht bedienbar, sofern auch Farben und Schrift passend gewählt wurden.

Schwer erlernbares CMS

Hinter den Kulissen sieht das ganz anders aus. Das Backend, also die Benutzeroberfläche für den Administrator/Webmaster/Redakteur ist nur bei wenigen CMS bedienungsfreundlich und übersichtlich gestaltet.

Systemvoraussetzungen

Systemvoraussetzung ist die Buchung eines Webhosting-Pakets mit PHP. Die meisten CMSe benötigen auch eine MySQL-Datenbank.
Ein TLS-Zertifikat ist nicht nur aus Sicherheitsgründen empfehlenswert. Ein passender Domainname gehört auch dazu.
Auf Ihrem lokalen Rechner benötigen Sie neben dem alltäglichen Webbrowser einen FTP-Client und ein guter Texteditor sichert den Spaß am texten. Die benötigte Software ist kostenlos und quelloffen.

Fast alles kostenlos – nicht umsonst

Fixkosten entstehen also nur für Dienstleistungen wie das Webhosting.
Wenn Sie Ihre Website nicht selbst erstellen möchten/können oder merken, dass Sie Unterstützung durch einen Profi brauchen, entstehen weitere Kosten für Webdesigner, Texter, Übersetzer oder Fotografen. Impressum und Datenschutzerklärung sollte man vielleicht besser mit Unterstützung eines Rechtsanwalts erstellen.
Falls Ihre Website durch Datenbankfehler plötzlich offline ist (s. u.) und Sie rasch einen Datenbank-Spezialisten brauchen, kann es teuer werden.

Nachteile eines CMSs mit Datenbank

Eine Datenbank kann jederzeit plötzlich fehlerhaft sein („korrupt“). Meist passiert das durch Softwarefehler. Zum Beispiel funktioniert eine neu eingespielte Softwareversion nicht wie erwartet und verursacht mehr oder weniger „Datensalat”. Dagegen schützt theoretisch eine regelmäßige Datensicherung. Praktisch ist das leider gar nicht so einfach. Man muss sich sehr gut mit MySQL auskennen, um eine Datenbank reparieren zu können oder ein Backup einzuspielen. Die Reparatur einer MySQL-Datenbank kann Stunden dauern und ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Manches CMS kann mit einem kostenlosen Softwaremodul (Plug-in) leicht um eine Datensicherung erweitert werden. Kostenlose Backup-Plug-ins haben meist Einschränkungen und dann braucht man doch die kommerzielle Version mit jährlichen Lizenzkosten (mind. 55 EUR). Bei gewerblicher Nutzung ist das kein hoher Betrag im Vergleich zum möglichen Datenverlust, aber für eine Hobby-Website wie meine nicht unbedingt kosteneffizient.

Auch der Wechsel zu einem anderen Hoster ist für datenbankgestützte CMSe nicht gerade simpel. Das erfordert ebenfalls eine Vollsicherung der Website inkl. Datenbank.

Einige Webhoster bieten in ihrem Webhosting-Paket ein umfangreiches Backup oder unterstützen ein Backup-Tool für eigene MySQL-Sicherungen auf Knopfdruck.
Für das sehr beliebte und bekannte CMS WordPress gibt es inzwischen sogar mindestens zwei sehr gute Backup-Plugins (für Multisite nur gegen hohe Gebühren). Weil es diese positiven Ausnahmen gibt, rate ich nicht generell vom CMS mit Datenbank ab.
Als Webmaster-Anfänger wird man bei Nutzung von WordPress ganz schnell Opfer von Hackern, weil dieses CMS eines der beliebtesten Angriffsziele ist. Wer Softwareaktualisierungen nicht sofort nach Veröffentlichung durchführt und sein CMS nicht gut genug absichert, kann sein blaues Wunder erleben. Ich sehe bei der täglichen Prüfung des Logbuchs, wie perfide Bots 24 Stunden täglich vollautomatisch Webserver auf Sicherheitslecks abklopfen.

Viele CMSe ohne Datenbank getestet

Deshalb hatte ich vor einiger Zeit fast alle kostenlos testbaren CMSe ohne Datenbank getestet. Kostenlos testen heißt aber nicht, dass die Lizenz für den Betrieb kostenlos ist oder dass die Software ab der zweiten Domain kostenlos bleibt. Für ein gutes kommerzielles CMS hätte ich auch gern bezahlt.
Fazit: kaum ein datenbankfreies CMS entsprach meinen Vorstellungen an Bedienkomfort, Funktionalität und Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Meine beiden CMS-Favoriten

Hier stelle ich das Beste aus beiden Welten (ohne/mit Datenbank) vor. Beide habe ich jahrelang ausgiebig genutzt und kann sie deshalb gut beurteilen.

CMSimple_XH

basiert auf einem Open-Source-PHP-CMS, welches am 10.04.2003 vom Dänen Peter Adreas Harteg unter dem Namen CMSimple 1.0 veröffentlicht wurde.
Es war nur 20 KB klein und benötigte keine Datenbank. Am 01.01.2010 stellte Peter Harteg CMSimple unter GPL3-Lizenz, welche auch für die aktuelle Version gilt.
2009 begann eine Gruppe von CMSimple-Enthusiasten die Entwicklung von CMSimple_XH. Im Dezember 2009 veröffentlichten sie CMSimple_XH 1.0. Der Zusatz „_XH“ wurde gewählt, weil das System sowohl HTML- als auch XHTML-konforme Webseiten erzeugen kann, was damals noch nicht üblich war. Die aktuelle Version 1.7.5 wurde am 03.10.2021 veröffentlicht. Weiterlesen …

WBCE CMS – Way Better Content Editing

basiert auf dem Open-Source-PHP-CMS namens WebsiteBaker, welches 2004 von Ryan Djurovich veröffentlicht wurde. 2008 verließ Ryan das Entwicklerteam, um sein Werk unter neuem Namen weiterzuentwickeln und kommerziell zu vermarkten. Leider hatte sich das verbliebene Entwicklerteam dann zerstritten und die Entwicklung kam ins Stocken. Inzwischen haben fast alle Entwickler das Team verlassen. Einige haben Ryans geniales Redaktionssystem aber weiterentwickelt: erst unter dem Namen LEPTON, wo sich die Entwicklergemeinschaft leider wieder zerstritt und die Entwicklung zum Erliegen brachte. Einer der Entwickler verdient sein Geld als Webdesigner und brauchte für seine vielen Kunden dringend eine regelmäßig gepflegte CMS-Version. Eine sehr kompetente Gemeinschaft unterstützt ihn bis heute tatkräftig. Am 26.09.2015 wurde Version 1.0 zum Download bereitgestellt, am 15.12.2015 Version 1.1 veröffentlicht. Die aktuelle Version 1.5.2 wurde am 30.11.2021 veröffentlicht. Weiterlesen …

Gut zu wissen

Beide CMSe sind für Websites mit vielen hundert Seiten prima geeignet!

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